Inspiriert von einem Stichwort, welches gestern recht spät aufkam, möchte ich meine Gedanken hier mal festhalten. Es kam das Thema Religion auf. Da meine Eltern evangelisch sind, wurde ich natürlich auch konfirmiert. Ich habe irgendwann eine Kinderbibel bekommen und habe sie mehrmals von vorne bis hinten gelesen. Im Religionsunterricht war ich besonder eifrig. Ich habe alles was mit Jesus zu tun hatte einfach geliebt. Allerdings war mir schon immer diese Kreuzigung suspekt. Das hab ich nie verstanden. Naja, das hat sich dann ein wenig verlaufen. Ich hab auch nie verstanden weshalb meine Mutter hier Leben völlig destruktiv und depressiv ausharrt, in die Kirche rennt und betet und im gleichen Atemzug meint: Gott hilft mir ja eh nicht...soll man da an einen liebenden Gott glauben? Schlecht. Naja, bei mir lief alles völlig normal. Ich habe eine Lehre angefangen und beendet, wurde in der Firma übernommen, mein Leben ist dahin getröpfelt. Bis ich mich irgendwann mit anderen Dingen und vor allem mit mir selbst beschäftigt habe. Mit einer Freundin saßen wir stundenlang im Wohnzimmer und haben gelesen. Wir haben sogar den Koran gekauft und hineingelesen. Gar nicht mal so dumm, nur ist es wirklich schade, was die Menschen aus solchen Texten machen....Auch im Buddismus haben wir verweilt. Ich war sogar in einem Vortrag von einem sogenannten "Lama" (kein Tier, dieser Mensch nannte sich so :) ) Er hat dann über den Buddismus gesprochen und meinte, man solle kein Fleisch essen wegen dem Karma, Metzger hätten ein schlechtes Karma usw. aber dann sprach er, dass er Fleisch essen dürfte, weil er ein Lehrer wäre....tsss Frechheit, was sich manche herausnehmen... ich habe sooo viel gelesen und wenn ich mal ein Haus besitzen sollte, dann wünsche ich mir ein Zimmer nur mit Büchern. Ich habe auch Bücher über die Kultur der Maya´s gelesen, einfach interessant. Bei Physik hat´s leider meinen Horizont überstiegen und mich ärgert´s, dass ich da nicht besser aufgepasst habe....Bei mir im Ort hat mich letztens jemand von den Zeugen Jehovas angesprochen und als ich (wirklich ganz freundlich) ihm mitteilte, dass ich kein Interesse daran habe, flogen mir Flüche hinterher...hallo, sind die noch ganz Knusper? Wie soll ich Gott bitteschön lieben, wenn ich eh in der Hölle schmore? Im letzten Jahr habe ich eine Analyse über mich erstellen lassen. Nach diesem System heißt es: lebe einfach dich selbst wie du bist und du erlebst das Leben in Leichtigkeit. Ich nehme mich bewusster wahr, ich verstehe mich, wie ich in der Vergangenheit war und reagiert habe und habe ein größeres Verständnis für andere Menschen (naja, manchmal geht es mit mir durch und mein Bekehrungseifer bricht durch, aber nur, weil ich mir wünsche, dass es den Leuten gut geht.) Ich sehe bei anderen Menschen, dass sie sich selbst im Weg stehen. Dabei beginnt es wirklich damit sich selbst mit "Huddel und Lappen" zu akzeptieren, wie man nunmal ist. Es gab mal eine Phase, da wollte ich wirklich nur gut und nett sein, aber mittlerweile finde ich es richtig befreiend mal jemand die Meinung zu geigen.... Ich bin auf einem guten Weg und ich freue mich auf die Zukunft. Es gibt grad zwischendurch Phasen, in denen ich mit mir selbst unzufrieden bin, aber meist gibt es Phasen, in denen ich selbst sagen kann: Hey, ich bin selbst stolz auf mich, ich kann gar kein so großes Arschloch sein, sonst wären die Menschen nicht so zu mir. Manchmal lachen mich fremde Menschen an, grüßen mich, schenken mir was, lassen mich am Supermarkt vor etc. und ich will mehr von diesen Tagen, jawoll. Das Leben ist wirklich ein Hoch und Tief. Sonst wär es echt superlangweilig. Bei mir sind die Tief´s nicht mehr so weit unten, nur noch ein wenig. Das Leben schickt uns immer in Situationen, die für unser Lernen wichtig ist. Begreifen wir es nicht, werden wir immer wieder in die Situation geschickt. Bei mir spitzt es sich grad jobmäßig zu. Ich bin nicht ausgelastet und nicht zufrieden. Ich arbeite wirklich gerne, aber im richtigen Job. Aber ich finde ihn noch.... Eigentlich wollt ich über Religionen schreiben, aber nun ist es mein Leben.... ach ja, den Buddismus mag ich ganz gerne, aber nicht das Märtyrerverhalten welches dazugehört (diese Punktezählerei, damit nicht Karma dazukommt) , ich mag auch mal zu jemandem "Depp" sagen, denn Deppen gibt´s wirklich genug.... Mir gefällt der Gedanke, dass da Götter hocken, die mit uns an Fäden verbunden sind und uns festhalten wie Marionetten. Wehe, ich erwische den, der mich geschaffen hat und am Bandel festhält.... :) So, genug gefaselt.... hey, richtig gut, wenn ich über mich schreibe....bin begeistert!